Ja, dankeschön


Stille. Sie umgab die junge Brünette und es fühlte sich für sie an, als ob sie sie erdrücken würde. Leise atmete sie ein und aus und horchte auf ihren Herzschlag. Gleich würde ihr Wecker klingeln und der ganze Tag würde von vorn beginnen. Wieder würden sie die mitleidigen Blicke der anderen treffen, weil ihre Mutter vor einer Woche gestorben ist. Das einzige was Anabelle nicht vollkommen durchdrehen lässt, ist die Tatsache das sie morgen schon nicht mehr hier in Dallas wohnen würde, sondern in Beacon Hills. In dem Ort ihres leiblichen Vaters und ihrer Halbschwester Lydia. Persönlich kannte sie die temperamentvolle Martin noch nicht, doch ihr Vater hatte ihr bereits ein Bild gezeigt von einer, wirklich sehr hübschen, Rothaarigen. Die Frage ob sie mit ihrer jüngeren Halbschwester zurecht kommen wird, stellte sie sich erst gar nicht, denn sie war genau wie Lydia eine Martin und somit doch recht fordernd und eigen. Auch an Selbstbewusstsein mangelt es der 21-jährigen nicht, wobei dies seit dem Tod ihrer Mutter letzte Woche arg nachgelassen hat. Sie hat sich zurückgezogen und ist eigentlich nur noch zum Arbeiten aus der Wohnung gegangen. Sie konnte es nicht ändern. Ihre Mutter ist nun einmal die wichtigste Person in ihrem Leben gewesen. Wie eine beste Freundin und nun war sie einfach so fort, durch einen bescheuerten Unfall.
Kaum das Anabelle diesen Gedanken zuende gebracht hatte, klingelte ihr Wecker und sie öffnete ihre Augen. Wie schon die letzten Tage war sie noch vor dem Weckerklingeln wach und rührte sich trotzdem nicht einen Millimeter. Stattdessen verfiel sie wie so oft ihren trüben Gedanken. "Na dann los," sprach sie sich selbst Mut zu, auch wenn sich der Tonfall nicht wirklich danach anhörte, als ob sie das wollen würde. Seufzend stieg sie aus dem Bett, schnappte sich ihre Klamotten für den heutigen Tag und verschwand in ihrem Badezimmer, was direkt nebenan lag. Dort duschte sie schnell, zog sich an und legte, wie gewohnt, noch etwas Make Up auf, bevor sie sich auf den Weg zur Arbeit machte. Heute nahm sie das Auto, anstatt den Bus, da sie einfach keine Lust auf andere Menschen hatte. Sie wollte allein sein, doch ihr Job machte ihr das schier unmöglich. Sie musste ihren Pflichten einfach nachkommen als Krankenschwester und für ihre kleinen und großen Patienten da sein.
Kaum das sie das Krankenhaus erreichte, stieg sie unmotiviert aus und seufzte, bevor sie direkt auf den Eingang zusteuerte.


Ich hoffe das reicht Lydia. Ansonsten kann ich auch noch mehr schreiben